Topcon Electronics produziert 100.000 Bedieneinheiten pro Jahr
Am Ende des Geschäftsjahres 2019/2020 knackt Topcon Electronics GmbH & Co. KG seine selbst gesetzte Schallmauer: das 100.000ste Display pro Jahr wird fertiggestellt. Diese Verdoppelung des Outputs innerhalb von nur vier Jahren wurde Ende Februar 2020 am Firmensitz im hessischen Geisenheim gefeiert.
„Anfang der 1990er Jahre konnte sich kaum einer vorstellen, wofür man Monitore in Baggern brauchen könnte“, erinnert sich Thilo Nagel, General Manager von Topcon Electronics. „Heute sind sie eine wichtige Schnittstelle zur Bedienung der immer komplexer werdenden Maschinen.“ Das Topcon-Team hat in den letzten Wochen mitgefiebert und voll Spannung seine Output-Kurve im Blick behalten. Einen Monat vor Ende des Geschäftsjahres hat das Unternehmen seine eigene Benchmark geknackt. „Albert Zahalka, der President von Topcon Electronics und Topcon Europe Positioning BV, dreht heute eigenhändig die letzten Schrauben in das 100.000ste Display, das in diesem Geschäftsjahr unser Haus verlässt. Zur Feier des Tages und als Dankeschön für diese tolle Teamleistung gibt es darum heute für unsere 160 Mitarbeiter einen Mitarbeiter-Lunch“, freut sich Nagel.
Vor 25 Jahren entwickelte Topcon Electronics die erste Bedieneinheit für eine Arbeitsmaschine
Topcon Electronics, früher als Wachendorff Elektronik bekannt, ist seit Ende 2014 Teil der Topcon Positioning Group. Die inhaltliche Nähe zu technologischen Lösungen für die Bauwirtschaft hat sich in dem vormals mittelständischen Unternehmen jedoch bereits seit 1995 abgezeichnet. „Fendt hatte da so eine verrückte Idee von einem Display, das in einen Traktor eingebaut werden sollte“, so Nagel. „Man kannte Displays bis dato nur aus der Industrie. Aber dieses sollte mobil sein, Stöße und Temperaturschwankungen aushalten, der Fahrer sollte sich beim Besteigen des Traktors daran festhalten können und der 8-jährige Enkel, der mal mit seinem Opa rausfährt, sollte sich auch noch drauf setzen können, ohne dass es dabei kaputt geht“. Der innovative Hersteller aus Geisenheim löste die knifflige Aufgabe – und das erste voll funktionsfähige und gleichermaßen robuste Display für eine Arbeitsmaschine war geboren. Die Leistungsfähigkeit der Topcon-Displays hat sich inzwischen bei den OEM herumgesprochen. Topcon Electronics produziert heute Displays für Maschinenhersteller aus aller Welt.
Heute sind Topcon Displays in Maschinen aus aller Welt verbaut
Das Einmalige an der Leistung – und damit das Erfolgsrezept von Topcon Electronics ist, dass „unsere Displays quasi ein unbeschriebenes Blatt sind“, so der General Manager, „also eine Komponente, die von uns entsprechend der technologischen und gestalterischen Anforderungen der Maschinenhersteller konzipiert und produziert wird.“ Die OEM spielen auf unsere Displays ihre eigene Software und bieten ihren Kunden so eine individuelle Grafikoberfläche zur Bedienung der Maschine. „Unsere Kernkompetenz besteht darin, Herstellern von allem, was Räder und Ketten hat und sich typischerweise nicht zur Personenbeförderung auf der Straße bewegt, ein frei programmierbares System zur Verfügung zu stellen.“
Jedes Display, das die Produktionshalle in Geisenheim verlässt, ist somit individuell auf den Kunden zugeschnitten. Eigentlich keine gute Voraussetzung für eine Serienproduktion und große Stückzahlen. Seit 2011 baut Topcon das Programm jedoch systematisch auf. Modularität ist das Zauberwort, mit dem sich die Vielzahl der unterschiedlichen Displays auf nur zwanzig Produktfamilien zurückführen lässt. „Allein aus der OPUS-Familie sind aktuell 65 verschiedene Lösungen entstanden“, erläutert Thilo Nagel. Der technologische Kern ist bei allen Displays einer Familie der gleiche. Displaygröße, äußere Form, Farbe, Prozessor, Betriebssystem, die Anzahl der Schaltknöpfe und letztendlich die Marke der Hersteller unterscheiden sich jedoch jeweils. „Alles was technisch lösbar ist, lösen wir.“
Diese individuell zugeschnittenen Komponenten werden in der Regel in fest definierten Zeiträumen und meist zweistelligen Losgrößen direkt an die Produktionslinie des OEM geliefert. „Das ist für uns eine große Verantwortung“, berichtet Mathias Kühn, Director Operations Europe, „denn unsere Display-Produktion muss konform laufen zum Produktionsprozess der Maschinen.“
Die Zukunft fest vor Augen
Auf der erreichten Produktion von 100.000 Displays pro Jahr will sich Topcon Electronics jedoch keinesfalls ausruhen. Die erste roboterunterstützte, teilautomatisierte Produktionslinie wird gerade installiert und geht im März ans Netz. Mit dieser zusätzlichen Kapazität will das Unternehmen spätestens in den nächsten vier Jahren erneut seinen Output verdoppeln oder sogar verdreifachen.